Autorin: Birgitta Kuhlmey

Gibt es bei Katzen den Farbschlag "Golden-Smoke"?

Oft bin ich gefragt worden:

 

Gibt es bei Perserkatzen den Farbschlag“ Golden-Smoke“?.

 

Oder:

 

Können aus zwei golden-shaded Perserkatzen golden-smoke Katzen geboren werden?

 

„Golden“ (Golden-Shaded, Golden-Shell, Golden-Tabby) – sind Agouti-Katzen ohne Inhibitor-Gen.

 

Der Genotyp einer golden-shaded Katze ist: A-B-C-D-ii –

 

Dazu kommt noch Wide Banding, wodurch die Bänder (Streifen) in den Agouti-Haaren verbreitert werden. Ob es sich bei Wide Banding um ein Gen oder um Polygene (Gengruppe) handelt, ist noch nicht wirklich erforscht worden.

 

Der Strich „-„ im Genotyp steht für unbekannt.

 

Angenommen, es gäbe eine Paarung zwischen zwei golden-shaded Katzen mit dem Genotyp AaBBCCDDii

 

Aa x Aa

  A a
A       AA       Aa   
a Aa aa

Ergebnis:

25% (reinerbig) AA

50% (mischerbig) Aa

25% (reinerbig) aa

 

Das bedeutet: Aus dieser Paarung resultieren 25% Tiere mit diesem Genotyp: aaBBCCDDii.

 

Katzen mit dem Genotyp (aaBBCCDDii) sind phänotypisch (optisch) einfarbig schwarze (black) Katzen.

 

Golden-schwarz?

Sie stammen doch aus zwei golden-shaded Katzen.

 

Diese schwarzen Katzen haben auch Gene bzw. Polygene für Wide Banding, die man aber bei einfarbig schwarzen Katzen nicht sehen kann.

 

Wide Banding kann man nur bei Agoutikatzen sehen.

 

Kommen wir zurück auf die Frage, ob es golden-smoke Perserkatzen gibt.

 

Wir haben gelernt, dass aus zwei golden-shaded Katzen einfarbig schwarze Kitten resultieren können. Diese schwarzen Katzen werden grüne Augen haben, weil ihre golden-shaded Eltern auch grüne Augen haben.

 

Gibt es denn einen Standard für schwarze Perserkatzen mit grünen Augen?

Wahrscheinlich nicht!

 

Und wo ist jetzt das GOLDEN geblieben?

 

GOLDEN gibt es nur in Verbindung mit Agouti.

 

„Golden“ ist die Bezeichnung für eine schöne warme Agouti-Farbe im Katzenfell – nicht mehr und nicht weniger.

 

Bei Non-Agouti-Katzen, also bei einfarbigen Katzen, gibt es kein „GOLDEN“, weil einfarbige Katzen keine Agouti-Haare (gebändertes Haar, das einzelne Haar hat unterschiedlich gefärbte Bänder) haben.

 

Smoke-Katzen sind Non-Agouti-Katzen – sie können also die Bezeichnung GOLDEN nicht beanspruchen.

 

GOLDEN-SMOKE gibt es nach dem heutigen Stand (2012) der Wissenschaft in Sachen Katzengenetik nicht.

 

Smoke-Katzen sind Non-Agouti-Katzen (aa) mit Inhibitor-Gen (I-),

Genotyp: aaB-C-D-I-

 

Der Haaransatz von smoke Katzen soll laut Rasse-Standard (z.B. bei Perserkatzen) silberweiß sein.

 

Der Haaransatz ist aber nicht immer perfekt silberweiß und dadurch entstehen oft Fehler bei der Farbbestimmung von Katzen.

 

Bei Katzen mit verdünnten Farben wie Blue, Lilac und Fawn und Cream ist ein heller Haaransatz, der durch das Inhibitor-Gen „I“ entstanden ist, oftmals nicht einfach zu erkennen.

 

Oft treten Zweifel auf, ob es sich bei einfarbigen Katzen um einen silberweißen Haaransatz handelt (also um den Farbschlag SMOKE) oder, ob das einzelne Haar nicht richtig bis zum Haaransatz in der entsprechenden Farbe durchgefärbt ist.

 

 

Ergebnis:

 

GOLDEN gibt es nur in Verbindung mit Agouti (Tabby, Tipped, Shaded).

 

Smoke-Katzen sind Non-Agouti-Katzen (ohne Tabby).

 

Folglich gibt es auch keine GOLDEN-SMOKE Perserkatzen.

Bildquelle: fotolia.com

 

Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass es zu diesem Artikel keine Bilder gibt.

Warum nicht?


Ganz einfach:

Weil es keine GOLDEN-SMOKE Perserkatzen gibt – nicht in Black, Blue, Chocolate, Lilac, Cinnamon, Fawn, Red oder Cream.

 

 



Bildquelle: fotlia.com

 

 

 

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Entstehung und Vererbung


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